Nach einer eher ruhigen Zeit ist Johan Sjöblom mit seinem Soloprojekt zurück und lässt die Aufmerksamkeit von The Exploding Boy ein wenig abschweifen, die im letzen Herbst durch die Städte tourten. Schon 2006 hatte der Schwede mit seinem Debüt “6” für einiges Aufsehen gesorgt und bringt uns nun endlich eine neue EP. A Victory Of Love.
Wer wie wir in den Achtzigern aufgewachsen ist, dem werden bei dem Titel selbstverständlich die Ohren klingeln. Alphaville. Bringt Johan etwa eine Coverversion? Zu einer unserer Lieblingsbands? Ganz, ganz, ganz dünnes Eis auf das sich der Schwede begibt. Wir sind ja generell keine Fans von Cover-Versionen und sich an Klassikern zu vergreifen ist meistens ein Frevel. Aber hier lagen wir meilenweit daneben mit unserer Skepsis.
Da wir in der Vergangenheit vom wunderbaren Sound von Johan schwer beeindruckt waren, waren wir gespannt wie er das Juwel anpackt, aber der Stockholmer ist mit einer ganz anderen Art an den Song gegangen als die meisten anderen Musiker. Im Grunde hat er den Song in ein ganz anderes Genre und Korsett gepackt. Keine einfache, billige Kopie, nein fast ein ganz neues Stück Musik das er uns an die Ohren bringt. Mit einiger Power mehr ausgestattet überzeugt der Song uns auf ganzer Linie. Vor allem die zusätzliche Gitarre macht den Song zu einem Erlebnis der anderen Art und stattet den Song mit einigem Suchtpotential aus. Mitsingen inklusive.
Aber die EP kommt nicht nur mit einem Titel, sondern hat gleich 6 Stücke an Bord. 6 ist ein gutes Stichwort, denn bis auf “Seconds” stammen die restlichen Songs aus dem Debüt Album wurden von namhaften Künstlern einer Eigeninterpretation in Form von Remixen unterzogen. Shameless3030 machten aus “Not A Man For You” einen Song, der sich mit seiner frischen Art hervorragend für die Tanzfläche eignet. Der vierte Song “The Last Call” wurde von Italiens Coldwavern Ash Code in die Mangel genommen und mit einer ganzen Portion Dunkelheit ausgestattet. Den gleichen Weg folgte auch Luc Stargazer der “The Girl” ebenso etwas mehr Schwarz verlieh. Elektronischer wurde es mit Vive La Fete, die es sich nehmen ließen ihren einzigartigen Einfluss auf “Oh My Heart” anzuwenden und machten den perfekten Abschluss für eine Scheibe die sich in der letzten Zeit zum Dauergast in unserem Auto und Zuhause etabliert hat.
Man munkelt, das 2020 das Jahr von Sjöblom werden soll, mit Tour und wer weiß, vielleicht steht ja bald wieder ein Album an und da sind wir uns sicher, es wird ein Knaller.
(c) Titelbild Sjöblom
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