Heute möchten wir uns mit einem Künstler beschäftigen, der wie kaum ein anderer die produktivste Epoche der “unabhängigen” Musik miterlebt und gestaltet hat. Bernard Sumner.
Sumner, ein Kind Manchesters und wie so oft in der britischen Nachkriegszeit in einer zerütteten Familie aufgewachsen -Ein unbekannter Vater, die Mutter schwer erkrankt-, grund dessen später adoptiert und mit null Perspektiven aufgewachsen. Für damalige Verhältnisse in England eine fast ganz normale Jugend.
Aber die Slums und Armenviertel von Manchester, einer der am meisten industrialisierten Städte Englands, hatten für Sumner einige Weggefährten bereit gestellt, die genauso unzufrieden, verrückt und begierig waren diesem Elend der vorherigen Generationen zu entkommen… mit Musik.
Joy Division
Sumner schrieb in seiner Biographie, daß der Sound von Joy Division am besten mit Manchester zu vergleichen wäre, kalt und manchmal grimmig. Aber genau dieser Sound war ganz anders, neu, es war Post-Punk, eben musikalisch an einem dunkleren und tiefen Ort.
Eine Handvoll Singles, die beiden Alben „Unnotice Pleasures (1979) und „Closer“ (1980) und der tragische Selbstmord von Sänger Ian Curtis (18.05.1980) beendeten den steilen Aufstieg von Joy Division sofort. Trotzdem sind die unzähligen Geschichten zu den Konzerten, den Partys und dem Zusammenleben der Band ein Zeitzeugnis für eine der produktivsten Epochen moderner, unabhängiger Musik.
New Order
Der Wunsch weiter Musik zu machen steckte weiterhin in den verbliebenen Musikern von Joy Division, die sich aber gerade nach dem Selbstmord von Curtis dazu entschieden hatten nunmehr als “New Order” weiter zu machen.
Doch wie so oft, ist nach großen Umstürzen gerade die auftretende Unsicherheit gepaart mit der allseits kritischen Presse der stete Wegbegleiter. Ruhmsucht, wurde Sumner nun mehrfach unterstellt, gar bevor die erste Single auf dem Markt erschienen war.
Sumner übernahm bei New Order schließlich den Gesangspart und von diesem Zeitpunkt legte die Band im Laufe der letzten Jahre eine enorme Anzahl an Hits vor. Das erste Album „Movement“ wurde bereits im Jahre 1981 veröffentlicht und es folgten weitere neun Alben einschließlich dem 2015 erschienen Album „Music Complete“. Nicht zu vergessen natürlich die grandiosen Single-Auskopplungen wie „Blue Monday“, der Klassiker schlechthin und immer noch die meistverkaufte Maxi-Single weltweit oder „Bizzare Love Triangle“ und der Soundtrack-Klassiker „Confusion“ der als Pump Panel Reconstruction mix im Blade Vampirfilm mit Wesley Snipes für reichlich Tanzsstimmung sorgte.
Aber für Sumner war auch hier nicht Schluß, er veröffentlichte Solo Stücke, arbeitete mit Künstlern wie den „Chemical Brothers“, Westbam, Blank & Jones zusammen um weitere Grenzen zu überschreiten und nie den Eindruck eines Stillstandes aufkommen zu lassen.
Ein außergewöhlicher Künstler mit bewegender Geschichte.
Ihr seid neugierig auf mehr geworden? Dann empfehlen wir euch Bernard Sumners Biografie.
New Order, Joy Divison und ich | Bernard Sumner | ISBN: 9783854454717
Wir sagen noch: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Bernard Sumner!
Quellen:
Wikipedia
New Order, Joy Division und ich – Die Autobiografie.
Photos: © New Order / Header: JASON LAMPHIER
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