Seit einiger Zeit blicken wir, gerade was Musik und neue Bands angeht schon lange nicht mehr auf Landesgrenzen und daher führte uns der Weg in die russische Enklave Kaliningrad an der Ostsee. Gerade hier und in Russland generell kann man jede Menge alternative musikalische Juwelen bestaunen. Ein besonderes Juwel davon ist Blind Seagull .
Das Trio hat es uns eigentlich direkt nach dem anhören der ersten Lieder angetan. Der Stil ist wild aber nicht überstürzt, immer solide aufgebaut und dennoch schafft und will die Band ihre Songs nicht mit langweiligen Wiederholungen künstlich verlängern. Blind Seagull heißt komprimierter Post-Punk ohne viel Schnickschnack aber jeder Menge Energie. Langsame Passagen, die dann rasant an Fahrt aufnehmen und einem um die Ohren fliegen. Klare Gitarren die man vom Klang her so selten bei anderen Bands hört und manchmal an ein wenig New Order erinnern aber ihr eigenes Leben in jedem Track entwickeln. Bassläufe die klar definiert sind und nie schwammig wirken und perfekt zum Beat der Drums harmonieren, die zu unserem erstaunen von einer jungen Dame gespielt werden. In Russland scheint Alternative Musik gerade bei jungen Frauen eine ganze Menge anklang zu finden ein Instrument zu spielen. Finden wir sehr toll. Eine weitere Besonderheit die uns die Blind Seagull verraten hat ist die Tatsache, das sie versuchen gerade den Gesang als Stilmittel zu nutzen, was in Russland weitgehend untypisch ist, da die Allgemeinheit immer mehr Wert auf den Gesangspart eines Liedes legt und die musikalische Begleitung eher sekundär betrachtet. Wir finden das gelingt dem Trio sehr gut.
Gerade “Train to Tallin” ist unser absolutes Lieblingsstück und ihr solltet euch den Song definitiv anhören (weiter unten habt ihr die Möglichkeit), der Song fetzt so ungemein und entwickelt einen unbändigen Bewegungsdrang beim Hörer, aber auch der Rest der Songs sind alle durchgehend stark und sollten in keiner Tracklist oder auf einer vernünftigen Party fehlen. Wir werden auf jeden Fall die Möglichkeit suchen das Trio mal live zu erleben. Also hört rein in die Tracks, besucht die Band bei Facebook und lasst ein Like da oder hört euch durch die Tracks bei Bandcamp.
Wir hoffen auf viele weitere Tracks der Band, die in unseren Augen viel Potential hat auch in unseren Regionen eine große Fangemeinde aufzubauen, eben einen besonderen eigenen Stil hat und wirklich Spaß macht.
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