Eine gewaltige Ladung Ohrwürmer im Stil der guten alten 80er Jahre bringen Mängelexemplar mit ihrem neuen Album Non Plus Ultra mit. Ein ganz besonderes Stück, denn ihr bekommt alles geboten, was ein wirklich gutes Album ausmacht.
Die Band
Was 2011 als Idee bei einem Treffen und einer guten Flasche Wein anfing, hat sich relativ schnell und bis heute bestehend, als ganz eigenständiges Phänomen entwickelt und schon längst den Status eines lokalen Geheimtipps hinter sich gelassen. Lilli B. und Jao H. sind ein fester Bestandteil der Synth-Musiklandschaft und mit dem kommenden Album werden sie diesen auch noch gehörig ausbauen.
Was das Phänomen ausmacht lässt sich ganz leicht erkennen und hören. Das Duo liebt die Musik die sie macht abgöttisch, sei es durch den selbst erlebten Einfluss der 80er, die ganz klar das Zeitalter für Synth Pop oder NDW waren. Neben dieser Leidenschaft hat sich das Duo noch eine weitere Eigenschaft angeeignet, die vielen Künstlern schnell abhanden kommt, die Unbeschwertheit. Während manche zu absoluten Perfektionisten auf der Bühne und in ihrer Leidenschaft mutieren, behalten die beiden ihre liebenswerte und sympatische Art und Weise in allen Lagen einfach bei und genau das fließt in den wunderbaren Sound einfach mit ein. Kein Wunder also, das fast alle Stücke den Drang auslösen in Feierlaune zu kommen, die Strophen lautstark mitzusingen und den schnöden Alltag einfach an die Seite zu schieben. Ohne viel Schnickschnack, einfach Mängelexemplar. Unverfälscht und original.
Das Album
Kommen wir zum neuen Album, schon mit Track 1 “Zu den Sternen und zurück” schafft das Duo es direkt den ersten Ohrwurm und Dauerbrenner auf die Hörer los zulassen und in der Tat ist das Album eine träumerische Reise zu den musikalischen Sternen. Kaum sind die ersten Sekunden vergangen, erwischt man sich beim Pfeifen der Melodie und schnell erliegt man dem Charme des Duos.
Wem sich Song 1 schon zu Recht ins Gedächtnis gebrannt hat, der wird von Song 2 ebenfalls begeistert sein, den in Sachen Ohrwurm und Eingängigkeit legt der Song nunmehr alles in die Waagschale. “Hej, hej, hej” wird euch bei vielen Situationen heimsuchen, im Supermarkt (ganz passend zur Thematik), auf der Couch oder auf der Arbeit. In allen möglichen Situationen schoss uns der Refrain in den Kopf und musste gedanklich lautstark mitgesungen werden, denn der Song steckt voller Schlüsselreize die impulsiv den Refrain auslösen, da kann man sich kaum gegen wehren.
Ruhiger, etwas düsterer und geheimnissvoller geht es mit “Irrenhaus” und der Auseinandersetzung mit dem oftmals tristen Alltag weiter. “Dunkel” schlägt dann eine ganz andere Richtung ein und kokettiert mit der Fantasie der Hörer. Auffordernd und etwas lockerer geht es dann mit “Augen zu” weiter und auch hier lässt sich das mitsingen und pfeifen nur schwer unterdrücken.
Der Track “Mängelexemplar” kommt dann wieder mit einer geballten Ladung Coolness daher und bei dem Song sind wir uns sicher, der ist perfekt für die Tanzfläche, ganz und gar nicht unter dem Radar. Eher Mittendrin und voll dabei. Klasse Song der ordentlich in die Beine fährt. Eine emotionale Kehrtwende folgt mit “Mein Herz”, das eher etwas traurig daher kommt und der emotionalste Song im Repertoire des Albums ist. “KI” nimmt den Hörer wieder mit in eine dunklere, geheimnisvolle Zone. Der Sound klingt düster, treibend und ein wenig kommt das eher Mahnende Gefühl auf.
Mit Non Plus Ultra kommt der namens gebende Song zum Album und der fährt noch mal schwere Geschütze im Bereich Ohrwurm auf und den Abschluss bildet der Song “schon da” der mit dem Abwechslungreichtum und der Melodie ganz klar noch einmal zeigt, das die Beiden das Non Plus Ultra in ihrem Segment sind.
Fazit
Das schon lange im Musikbuisness tätige Duo schafft es erneut einen Longplayer zu erstellen, der nicht nur für jede Menge Spaß und Ohrwürmer sorgt, sondern auch durchgängig tanzbar ist. Ein Album das, trotz auch ernsthafterer Töne , durch die Bank weg aufbaut, dem Hörer jede Menge Alltags-Motivation verschafft und in keiner Sammlung fehlen darf. 80s Synth wie er sein sollte. Abwechslungsreich in der Thematik und hier klingt nichts wie der Song oder das Album davor. Klare Kaufempfehlung.
Tracklist
A1 Zu den Sternen und zurück
A2 Hej hej hej
A3 Irrenanstalt
A4 Dunkel
A5 Augen zu
B1 Mängelexemplar
B2 Mein Herz
B3 KI
B4 Non Plus Ultra
B5 Schon da
Konzerte / Tour
Was Lilli und Joa auf der Scheibe können, das toppen sie noch um Längen auf der Bühne und mit dem neuen Album im Gepäck werden sie auch in eurer Nähe dieses Jahr unterwegs sein. Haltet die Augen und Ohren offen!
Mehr über Mängelexemplar erfahrt ihr hier:
(c) Titelbild Mängelexemplar
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Hallöchen,
sehr schöner Artikel. Schade, dass auf das Label Kernkrach nicht hingewiesen wird. Entdecker, Förderer und Produzent der Band.
Gruss
Doc
http://www.kernkrach.de