The Future Comes On Sleeping Pills vom belgischen Faust Project ist eines der der Alben, die uns am meisten beeindruckt haben. Impulsiv, individuell und voller Überaschungen.
Auch wenn die belgische Musikszene sich zur Zeit mit viel ausgezeichneter Musik wieder Gehör verschafft und so einige tolle Bands ins Rampenlicht treten, so war es in den letzten (vielen) Jahren doch eher etwas ruhiger. Die alternden Musikkenner (wie wir) können sich noch gut an die Zeiten erinnern in dem Belgien sogar lange Vorreiter in Sachen richtungsweisender Musik war und man sich gar nicht entscheiden konnte was man zuerst aufsaugen sollte. Genau aus dieser Zeit stammt Emmanuel Gillard und schon beim Namen des im tiefen Süden Belgiens wohnenden Musiker klingeln den meisten die Ohren. Kein Wunder, denn der “Überlebende der belgischen 90s Underground Szene” wie er sich selbst gerne nennt, war bei unzähligen Bands in diesen Zeiten Mitglied. Seien es Nervous Chillin´, Poison Heart, Motueka oder Hell-o-tiki oder die in der Zeit auf fast jeder Bühne Europas zu sehen. Nun zurück mit einem eigenen Projekt legt er seine gesammelte Erfahrung in eine Waagschale und herausgekommen ist ein geniales Stück Musik.
Mit zehn Songs, die sich vor allem durch viele gelungene Experimente und Verschmelzung von verschiedenen Randbereichen der dunklen Genres hervortun, trifft er solide ins Herz des Musikliebhabers. Ein klarer Sound der sich wie Starkstrom durch den Hörer frisst und Hörer mitunter richtig durchschüttelt und glücklich benommen die Songs genießen lässt. Vom Stil her klar am Post-Punk orientiert, macht vor allem aber die Verschmelzung mit anderen Komponenten wie zum Beispiel harter Industrial oder kühlster Coldwave, zum Teil auch innerhalb der Songs, den wahren Charakter des Albums aus. Niemals langweilige Passagen, an jeder Ecke etwas neues zu entdecken und auch beim erneuten abspielen nutzt das Staunen nie ab. Mal dominiert der Bass, mal der Synth oder wunderbare Gitarren-Riffs. Natürlich machen das auch andere Bands, Emanuelle aber versteht es dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, denn das durchziehende musikalische Kontrastprogramm der Songs ist in einem Punkt immer gleich. Es will sich bewegt und getanzt werden. Auch wenn in dieser besonderen Zeit die Clubs natürlich geschlossen sind, so beinhaltet das Album genau den Dancefloor Drive und die DJs werden gut daran tun, sich die Songs für die Öffnung der Clubs warm zu halten.
Fazit:
The Future Comes On Sleeping Pills ist wunderbar experimentell, hat Abwechslung pur und auch noch tanzbar und so gar nicht Schlaftablette. Muss man haben das Album!
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(c) Titelbild Faust Project
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